Hypatia lebte von 360 bis 415 n. Chr. in Alexandrien. Berühmt geworden ist sie vor allem wegen ihrem Tod, der ziemlich schrecklich gewesen sein soll. Tatsächlich war sie aber auch während ihres Lebens und zu ihrer Zeit sehr bekannt.
Hypatia wurde in eine adelige, aber nicht christliche Familie geboren. Ihr Vater war ein Mathematiker und Astronom, und hauptsächlich wegen ihm war es Hypatia möglich auch zu studieren, was zu ihrer Zeit sehr untypisch für eine Frau war. Schließlich unterrichtete sie selbst an der Schule ihres Vaters Mathematik, Astronomie und Philosophie. Sie entwickelte zwar keine eigene neue philosophische Lehre, aber sie unterrichtete und interpretierte die Lehren Platons und Aristoteles und die neuplatonische Lehre. Hypatia galt unter ihren männlichen Kollegen als hochintelligent und bewies so, dass auch Frauen den Männern an Intelligenz in nichts nachstehen. In der Antike und auch noch lange danach, war es üblich, dass Frauen als weniger intelligent angesehen wurden und nicht studieren durften. Auch die meisten Quellen über ihr Leben stammen aus Texten von anderen Philosophen und Gelehrten aus ihrer Schule.
Ihr Tod war eine Folge der Umstände in Alexandrien. Hypatia lebte zu einer Zeit, in der es viel um die vorherrschende Macht in Alexandrien ging. Zum einen gab es immer mehr Christen, die ihre eigene Lehre verbreiten wollten und zum anderen kamen verschiedene Machtansprüche der Römer und der alten Griechen, Kämpfe zwischen kommunalen Herrschern, Straßenkriege zwischen den einzelnen Vierteln Alexandrias und Auseinandersetzungen innerhalb der verschiedenen christlichen Strömungen hinzu. Man wollte mit dem Tod von Hypatia den Sieg gegenüber den Nicht-Christen demonstrieren. Sie wurde im Alter von ungefähr 60 Jahren ermordet und hatte bis dahin ein erfolgreiches Leben einer starken und hochgebildeten Frau geführt.
Zu ihrem Leben gibt es auch einen Film, der allerdings viel Ausgedachtes enthält und sich nicht als Dokumentationsfilm eignet.